Freitag, 23. November 2018

Erste Zwischenbilanz...

Ende Oktober gab es den "Tag der offenen Baustelle". Hier konnten sich Interessierte das Haus von Innen anschauen und sich über die Produkte und Arbeitsweisen von Holz&Raum informieren. Der Tag war laut Holz&Raum gut besucht und recht erfolgreich. Aufgrund von Krankheit konnten wir nur in der halben Besetzung für ca. eine Stunde dabei sein. An dieser Stelle sei bemerkt, dass es für mich ein eher merkwürdiges Gefühl war mit all den fremden Menschen im eigenen Haus zu stehen. Wer vielleicht als potentieller Holz&Raum-Kunde überlegt diesen Tag im eigenen Rohbau auch zu machen, dem sei an dieser Stelle gesagt: man muss ein dickes Fell haben und auch mit Kritik umgehen können, denn nicht jeder Besucher wird vor Begeisterung über die vermeintlich geniale Architektur und Planung des eigenen Hauses dahinschmelzen. Es wird immer jemanden geben, der es anders oder "besser" gemacht hätte. Aber was soll es? Wir werden darin wohnen und wir müssen zufrieden sein.
Nachdem das Haus bereits seit Mitte Oktober steht, wurde kräftig weiter gearbeitet. sowohl drinnen als auch draußen.
Zuerst kam das Dach. Dieses wurde innerhalb von zwei Tagen komplett gedeckt. Anschließend wurden die noch offen Bereiche der Etagenanschlüsse verspachtelt.
Während draußen gearbeitet wurde, ging es im Inneren des Hauses mit der Heizungs- und Sanitärrohinstallation voran. Die Elektrorohinstallation wurde in Eigenleistung durchgeführt, ebenso die Sanitärrohinstallation im Keller. Allein über diese Eigenleistungen ließe sich ein eigener Blog schreiben.
Etwas unglücklich war das Timing unsererseits, da wir mit der Elektrorohinstallation zeitgleich mit den Trockenbauern und den Restarbeiten der Bautruppe auf der Baustelle waren. Es war voll, laut, staubig und für alle Beteiligten unüberschaubar, aber trotzdem haben sich alle da durchgekämpft.

An dieser Stelle gibt es eine kleine Manöverkritik sowohl was uns selbst betrifft, als auch Holz&Raum:

Bauherren:
  • Man sollte als Bauherrenpaar den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Wochenenden, wie man sie vor dem Bauen hatte, mit freier Zeit und Erholung, sind erstmal vorbei: das ist für alle Familienmitglieder belastend und eine echte Zerreißprobe
  • Wenn man viel aus der Produktpalette von Holz&Raum bei der Bemusterung gestrichen hat, sollte man frühzeitig diese Dinge ordern, damit es nicht zu Verzögerungen oder bösen Überraschungen kommt.
  • Wer als Bauherr viel selber machen möchte, sollte über ein gewisses technisches und auch handwerkliches Verständnis verfügen. Und auch dann steht man manchmal vor einigen Dingen wie der "Ochs´ vorm Berge"
Holz&Raum:
Es gibt natürlich immer kleinere und auch größere Problem, die während der Bauphase auftauchen. Wir wollen hier auch gar nicht jedes kleine Detail erörtern, aber einige Dinge haben uns dann doch ziemlich geärgert:
  • Da wir den Keller selber ausbauen, wurden wir darauf hingewiesen, dass wir den gesamten Keller mit einer Bitumenfolie auslegen müssen, da dieser Bodenkontakt hat. So weit so gut. allerdings ist diese Folie nicht gerade billig und das Verlegen auch nicht eben mal an einem Tag geschafft. Da hätten wir uns bereits bei den Bemusterungsgesprächen einen Hinweis gewünscht. Auch wegen der Kalkulation und des Zeitaufwandes.
  • Die Heizung mit ihrem 500 Liter Speicher wurde bereits bei der Hausaufstellung in den Keller gestellt. Ja, wir können verstehen, dass es kompliziert geworden wäre diesen Trümmer nachträglich in den Keller zu bringen, aber ganz ehrlich das "Monster" stand nur im Weg und musste während der Verlegung der Folie mühsam von einer zur anderen Seite bugsiert werden. Wir waren nur zu zweit und haben dies auch nur mit Hilfe eines Wagenhebers geschafft. Da die Heizung vor dem Estrich bereits im Keller war, musste ein Podest aus Styropor und Edelstahl gebaut werden um welches der Estrich nun herum eingebracht wird. Aus unserer Sicht ist diese Vorgehensweise nicht ideal.
  • Das Sanitärinstallationsgespräch hat am selben Tag wie der Arbeitsbeginn stattgefunden. In dieser zeitlich sehr knappen Atmosphäre mussten Entscheidungen getroffen werden, die sich nachhaltig auf alle Installationen auswirken, z.B. Höhe des Waschbeckens, wird eine Vorwand für die Badewanne gewünscht, wenn ja, wie tief, etc. Wir hoffen, dass wir hier kein böses Erwachen haben werden. 
  • bei Installationen die bauseits gemacht werden, wäre es hilfreich wenn von Holz&Raum klare Vorgaben und Anweisungen kommen würden. Gerne auch in Form von Merkblättern oder Handzetteln, die Allgemeingültigkeit haben und von allen Bauherren verwendet werden könnten. So erspart man sich Arbeit und spätere Gewerke könnten besser darauf aufbauen. Auch waren uns einige Auswirkungen nicht bewusst, als wir entschieden haben das ein oder andere Gewerk selbst zu übernehmen. Insbesondere die Elektroinstallation findet sich extrem häufig in den anderen Gewerken wieder. Dann hieß es immer nur: "Nein, das macht Holz&Raum nicht. Das gehört zur Elektroinstallation". Das ist alles nachvollziehbar, aber einen kleinen Hinweis im Vorfeld hätten wir uns schon gewünscht. Die bauseitige Übernahme von Gewerken wurde immer sehr blumig von Holz&Raum beschrieben: "Alles kein Problem" Doch, das ist ein Problem. Plötzlich muss man Sachen übernehmen, die einem so vorher nicht bewusst waren.
  • Die Fußbodendämmung besteht aus Styropor. Wir können dies zwar aus Kostengründen nachvollziehen, aber eigentlich sind wir etwas enttäuscht. Immerhin rühmt sich Holz&Raum mit einer ökologischen Bauweise und ehrlich gesagt gehört Styropor nicht dazu. 
Aber trotz allem sind wir sehr zufrieden mit dem Baufortschritt (auch wenn uns diese Geschwindigkeit manchmal wirklich an den Rand des für uns Machbaren bringt). Während unsere massiv bauenden Nachbarn gerade erst die Fenster bekommen, haben wir äußerlich ein schon fast fertiges Haus und innen drin geht es jetzt auch zügig mit dem Boden und den Wänden weiter. 
Sehr glücklich sind wir über die Zuteilung unseres Bauleiters. Herr Bölker ist immer ansprechbar für uns, klar strukturiert und extrem Lösungsorientiert. Wir sind wirklich sehr froh ihn als Bauleiter zu haben.

Fazit: Egal wie schwer dein Problem ist, sich am Ellenbogen lecken ist schwerer 😉

Hurra wir sind drin!!!

Die gute Nachricht zuerst: wir sind mit 2-monatiger Verspätung am 1. Juni offiziell eingezogen. Zum Glück für uns, hatten wir noch keine Nac...